Maddrax - 312 - Die dunkelste Stunde by Oliver Fröhlich

Maddrax - 312 - Die dunkelste Stunde by Oliver Fröhlich

Autor:Oliver Fröhlich [Fröhlich, Oliver]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-03T05:00:00+00:00


*

Die Arbeiten am Flächenräumer gingen zügig voran, auch wenn sich ihnen ständig neue Probleme in den Weg stellten, mit denen sie nie gerechnet hätten.

Die bionetische Membran des Zeitfeldprojektors war umgestülpt und das Eis darüber abgeschmolzen. Zunächst hatte Miki Takeo die Temperaturerhöhung so gesteuert, dass sie sich nur auf das Gebiet direkt über der umgedrehten Schüssel auswirkte. Bionetikschläuche, nicht unähnlich dem, der als Aufzug in die Eisspalte diente, pumpten das Schmelzwasser ab, das sich in der Kuppel sammelte.

Dann jedoch stellte sich die geringe Ausdehnung der Wärmezone als unzweckmäßig heraus, denn das meterdicke Eis über dem Rest der Anlage schmolz an den Rändern und sorgte für steten Flüssigkeitsnachschub im Projektor. Gelegentlich brachen auch ganze Eisstücke ab und stürzten in die Schüssel. Die Gefahr, dass es dadurch zu Schäden an der Membran oder – noch schlimmer! – an den nun freiliegenden Feldstabilisatoren kam, war zu groß.

Also erwärmte Miki auch die Regionen über den kreisförmigen Röhrengängen, die den Zeitfeldprojektor umliefen, und vergrößerte so die eisfreie Zone. Damit hielt er riskante Abbrüche und Schmelzwasser zwar von der Abstrahlvorrichtung fern, gleichzeitig wurde aber auch das Eis unter dem Magnetfeldkonverter der Marsianer in Mitleidenschaft gezogen. Dieser sackte über den Speicherschüsseln etwas zur Seite, was eine weitere Aufladung verhinderte.

Um die Vorrichtung in der Waagrechten zu halten, mussten sie die darunter entstehende Lücke mit bionetischem Material ausfüllen. Da dieses jedoch nicht so schnell wuchs, schwebte zunächst das Shuttle über der Kuppel und hielt sie mit seiner Schleppvorrichtung in der richtigen Position.

Durch die unmittelbare Nähe zum Konverter und dessen elektromagnetischer Ausstrahlung war der Kontakt zwischen Shuttle und Warnsonden nun aber so gestört, dass sich eine Herde Barschbeißer unbemerkt nähern konnte. Fast schien es, als spürten die Tiere die Unaufmerksamkeit ihrer potenziellen Beute. Glücklicherweise näherten sie sich stets nur zu zweit oder dritt, sodass die hydritischen Blitzstäbe ausreichten, sie zu verscheuchen.

»Jetzt lasst uns doch mal in Ruhe«, brüllte Steintrieb ihnen eines Tages hinterher. »Geht ja schließlich auch um euren Arsch, den wir hier zu retten versuchen!«

Es kam Matt so vor, als würde die Beseitigung jeder Baustelle zwei neue eröffnen. Er wünschte sich, sie könnten auch bei den oberirdischen Aufgaben auf Miki zurückgreifen. In seinen künstlichen Gliedern steckte vermutlich mehr Körperkraft, als in denen der Marsianer mit ihren Exoskeletten zusammen. Doch als neuer Koordinator musste er an die Anlage gekoppelt bleiben, schon alleine, um die richtige Temperatur aufrechtzuerhalten.

Nun ja, letztlich hatten sie es auch ohne ihn geschafft. Und zum ersten Mal seit Tagen war sogar Ruhe eingekehrt und alles folgte seinem geplanten Ablauf. Der größte Teil der Außenarbeiten war abgeschlossen und sie hatten sich endlich wieder alle in den Flächenräumer zurückziehen können.

»Morgen oder übermorgen dürfte die Membran völlig ausgehärtet sein«, sagte Quart’ol. »Dann müssen wir noch mal raus, um die Feldstabilisatoren für die neue Abstrahlrichtung zu konfigurieren.«

»Wie lange wird das dauern?«, fragte Matt.

»Drei, vier Tage.«

»Wir sollten uns bald überlegen, wie wir den Streiter treffen wollen«, wandte Clarice Braxton ein.

Der Mann aus der Vergangenheit nickte. Bisher hatte er den Gedanken vor sich hergeschoben, doch allmählich wurde es Zeit, auch dieses Problem anzugehen.

»Können wir?«, erklang Xijs Stimme hinter ihm.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.